Frage:
junges Pferd geht durch/bleibt stehen bewegt sich keinen schritt mehr?
?
2010-09-10 14:38:21 UTC
Hallo,

also meine RB (Arabo-Haflinger) 4 Jahre alt, wird zurzeit ohne sattel geritten, da er einen zu engen sattel hatte, mittlerweile ist aber der neue sattel schon da, aber die besitzerin meint man kann ihn damit noch nicht reiten, da er auf der sattellage solche minni knubbel hat (ich tippe auf talgdrüsen, sie auf Satteldruck), ok soweit sogut!

Er lässt sich von hausaus seeeehr schwer im gelände halten also im galopp, trab geht allerdings, im moment ist das problem da ich keinen sattel habe ich noch weniger kraft habe, da ich mich nichtmehr in die steigbügel stellen kann, und somit noch mehr kraft aufzuwenden,
JETZT MEINE FRAGE: Was kann ich machen das ich ihn mit/ohne Sattel trotzdem halten kann? ich habe schon an ein martingal gedacht, das will die besitzerin allerdings nicht, da sie meint das ist ja nur eine hilfe für den reiter nicht für das pferd (sie war allerdings seitdem ihr kinde geboren ist ca. 4 Monate und die monate davor natürlich auch nichtmehr im gelände, in der zeit hat er viiel kondi aufgebaut und is will dan praktisch auch mehr laufen)

Was auchnoch ein problem ist, ist das er null respekt vor autos hat, und somit nicht vor der straße stehen bleibt oder auch manchmal mitten auf der straße, da ist er dann wie ein esel und bewegt sich keinen schritt mehr)
JETZT MEINE FRAGE: was kann man dagegen machen?

Liebe Grüße :)
Sechs antworten:
idril_arien
2010-09-10 14:56:17 UTC
Mit Kraft wirst du gar kein Pferd halten und wenn ein Pferd durchgeht, stellt man sich auch nicht in die Bügel sondern setzt sich schwer rein. Martingal nutzt nur etwas, wenn das Pferd den Kopf hochreißt. Ein ordentlich verschnalltes Martingal hat sonst keinerlei Wirkung. Es soll verhindern, daß ein Pferd durch Kopfhochreißen sich den Zügelhilfen entzieht oder beim Springen dem Reiter die Nase bricht. Sonst nichts.



Auch haben Pferde niemals Respekt vor Autos. Warum auch. Es ist kein Kind dem man erklären kann, Autos sind schnell und gefährlich also schau erst links dann rechts und nochmals links bevor du über eine Straße gehst. Daß ein Pferd an der Straße nicht anhält hat was mit Grundgehorsam zu tun.



So wie du das Pferd beschreibst, fehlt ihm die Grundausbildung. Bevor die nicht vorhanden ist, würde ich mit ihm überhaupt nicht ins Gelände gehen. Schon gar nicht im Trab oder Galopp.



Ich finde es weiter unverantwortlich, wenn die Besitzerin dich mit diesem Pferd ohne Sattel ins Gelände schickt. Das zahlt ihr keine Versicherung, wenn dir etwas passiert.



....................



Die Grundausbildung eines Pferdes ist das Einmaleins des Reitens. Grundausbildung heißt, daß das Pferd lernt, auf die Hilfen des Reiters zu hören. Es lernt, was du mit welcher Hilfe von ihm verlangst. Und abei ist die Reitweise selbst völlig egal. Der Grundstock ist bei allen gleich. Ein Pferd auf das man nicht einwirken kann, ist lebensgefährlich und gehört nicht ins Gelände. Es gehört vernünftig und gründlich ausgebildet, bevor es geritten werden kann. Dazu gehören Bodenarbeit und Reiten gleichermaßen. Reiten hat nichts mit Krafteinwirkung zu tun. Sonst gäbe es keine behinderte Reiter die bei den Paralympiks S und Grandprix reiten. Reiten ist Technik und Verständnis. Von Pferd und Reiter.



http://www.bettina-eistel.de/



http://www.youtube.com/watch?v=wWh-lM1opkE&NR=1&feature=fvwp
2010-09-13 09:54:51 UTC
Ein Martingal wird unter anderem auch zwischen den Vorderbeinen eines Pferdes am Sattelgurt befestigt. Habe ich keinen Sattel auf dem Pferd, kann ich wohl kaum ein Martingal sinnvoll und wirkungsvoll befestigen. Welchen Nutzen sollte ein um den Hals baumelndes Martingal haben, das nicht nach unten fixiert ist? Kann es vielleicht sein, dass auch Du nicht über eine beonders gute Reitausbildung verfügst? Ich meine damit nicht, dass Du nicht vielleicht schon lange reitest. Und bestimmt bist Du auch sattelfest. Sonst würde der Araber-Mix Dich ja regelmäßig im Gelände "verlieren". Doch ich befürchte, dass Dein Ausbildungsstand gemessen in einer gängigen Leistungsklasse auch nicht höher als gerade mal E ist. Wenn doch, verwundert mich das mit dem Martingal sehr.

Auch Deine Frage, was man unter einer Grundausbildung versteht, deutet darauf hin.

Um das mit der Grundausbildung eines Pferdes zu erklären, versuche ich es mal hiermit:

Man unterscheidet den Ausbildungsstand in sofern, als dass es rohe Pferde gibt. Also Pferde, die noch nie unter einem Sattel waren, nicht eingeritten wurden.

Dann gibt es die anlongierten Pferde, die noch nicht geritten wurden, aber schon longiert und einen Sattel drauf gehabt haben.

Dann die, die gerade angeritten sind. Diese Pferde beherrschen mit viel Glück meist die Grundgangarten und die rudimentären Hilfen. Bis dahin war es meist schon ein ganzes Stück Weg. Das Pferd ist jedoch immer noch unter dem Reiter richtig ausbalanciert, "drängelt" beim reiten gegen die Bande und beherrscht noch keine flüssigen Übergänge zwischen den einzelnen Grundgangarten.

An dieser stelle braucht es Ausbilder, die wissen, was sie tun. Die das richtige Maß kennen, in wie weit ein junges Pferd überhaupt belastet werden darf und wie ein fundiertes Training auszusehen hat.

Im Anfang müssen Pferde nämlich besonders schonend ausgebildet werden. Man möchte ja, dass sie zum einen eine fundierte Grundausbildung bekommen und zum anderen auch lange halten. Eine gute Grundausbildung von Pferden geht im Vergleich zum menschlichem Kindergarten und zur Grundschule noch ein ganzes Stück weiter - will man beides miteinander vergleichen. Und genau wie bei den Lehrern in der Schule, ist es ideal, wenn der Reiter über mehr als grundlegendes Wissen verfügt. Neben einer feinen Hand und einem entsprechenden eigenen Leistungs- und Wissensstand, braucht er sehr viel Geduld und Gefühl.

Roh zusammengezurrte Pferde, die im Schnellverfahren eingeritten wurden, erweisen sich sehr oft schnell als problematisch im Umgang.

Ich habe auch so das Gefühl, als würde auch Deinem Wallach eine ganze Menge Ausbildung fehlen. Dressurarbeit ist wichtig. Dass er auf dem Platz oder in der Halle nicht funktioniert, bzw. komplett dicht macht, zeigt unter Umständen, dass er total überfordert ist und gar nicht weiß, was man von ihm will. Im Gelände irgendwie gerade aus laufen, das kriegt er hin - aber schon bei den Hilfen, da scheint es zu hapern. Er nimmt keine Paraden an, weil er sie vielleicht überhaupt nie richtig kennengelernt hat. Seinen Bewegungsdrang wird er los, in dem er losprescht - vielleicht "rennt er aber auch regelrecht unter seinem Reiter weg" - eben weil er überfordert ist und gar nicht weiß, wie es richtig gehen sollte.

Ein Pferd ausbilden kann wirklich nicht jeder. Es sollte jemand sein, der weiß, wie man es macht. Jemand, dessen Ausbildungsstand so ist, dass er ein Pferd so trainiert, dass es seine Balance unterm Reiter findet, Paraden kennt und annimmt und auf Hilfen entsprechend reagiert.

Bis ein Pferd über eine solide Grundausbildung verfügt, vergehen schon mal 12 - 18 Monate und selbst dann ist ein Pferd nicht unbedingt fertig und schon gar nicht gefestigt.

Das ist auch der Grund, warum junge Pferd nicht in unerfahrene Hände gehören.

Zu viel kann falsch oder sogar verdorben werden.

Euer Araber-Haflinger Mix braucht Hilfe.

Ihr braucht Hilfe - jemanden, der ihn korrigiert und so ausbildet, dass er gefahrlos zu reiten ist.

Scheut Euch nicht, diese Hilfe zu suchen.

Aber achtet darauf, dass diese Hilfe wirklich qualifiziert ist.

Sucht Euch jemanden, der schon erfolgreich Pferde ausgebildet hat und sich mit Problempferden auskennt. Und vor allem: nehmt dann selber Unterricht und setzt das dann so um, dass Euer Pferd versteht, was ihr meint, nachdem er gelernt hat, wie es geht.

Viel Erfolg!
?
2010-09-11 09:48:39 UTC
Im Gelände rennt er weg, auf dem Platz geht er gar nicht, an der Straße bleibt er nicht stehen oder mitten auf der Straße......... sorry aber dieses Pferd hat 0 Grundausbildung und respekt. Dieses Pferd gehört in erfahrene Hände und in Korrekturberitt der bei 0 anfängt.



Jedes Pferd braucht eine Grundausbildung. Richtspur ist die Ausbildungsskala http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbildungsskala. Ein Martingal würde die bestehenden Probleme nur vertuschen wenn die einfachsten Grundzüge nicht da sind.



Man stellt sich nicht in die Steigbügel um dem Pferd besser im Maul rumzureißen. Ein Martingal ohne Sattel ist schwerlich zu befestigen.



Zunächst sollte festgestellt werden was er für Knubbel hat und ob ihm das beim reiten (auch ohne Sattel) Schmerzen bereitet. Reiten im Gelände sollte absolut tabu sein. Wenn er auf dem Platz nicht läuft, sollte er erstmal respekt und gehorsam an der Hand lernen, sprich Bodenarbeit. Dann folgt longieren. Wenn es dort allerdings schon Probleme gibt, sollte das ein Profi machen. Reiten so oder so zunächst dann nur ein Profi der ahnung von Pferden hat. Sorry, aber für Pferdekenntnis mußt du noch sehr viel lernen. Sprich auch du solltest parallel unterricht erhalten.
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2010-09-10 21:58:27 UTC
Also, die Knubbel da sollte auf alle Fälle erst mal ein Tierarzt drüberschauen, damit ihr wisst was das ist. (Also kleine Knubbel kenne ich eher als eine Art "Hitzepickel" weniger als Satteldruck, der meist eher großflächig ist.)

Dann würde ich erst mal Gelände komplett sein lassen, da hier offenbar ein sehr starkes Dominanzproblem herrscht. Geh erst mal auf einen Platz oder in eine Halle und üb anreiten, und durchparieren in ALLEN Gangarten, auch und besonders bis das ganze auch im Galopp sitzt. Parallel solltst du dringendst auch Bodenarbeit mit ihm machen, damit er auch lernt dich zu respektieren. Dabei solltest du dir aber von einem wirklich erfahrenen Pferdemenschen helfen lassen und dir auch hierzu passende Übungen zeigen lassen!

Ein Martingal nützt dir zudem ohne Sattel rein gar nix, da das untere Ende am Sattelgurt befestigt wird.

Zudem solltet ihr auch mal sehen, das das Pferd mal von einem guten Reiter korrektur geritten wird.

Versteh das jetzt bitte nicht falsch, aber ich habe nach dem was du so schreibst, weder die Besitzerin noch du die nötige Erfahrung habt, damit alleine fertig zu werden, also sucht euch BITTE euch und dem Pferd zuliebe kompetente Hilfe, denn ein Pferd, das so wie dieses null Respekt vor Menschen hat ist definitiv eine "tickende Zeitbombe".



@ Anni: stimmt, nur so deutlich wollte ich es nicht ausdrücken ...
tirreg
2010-09-10 21:46:01 UTC
nun es ist wie immer!ein ein Tier spürt die Angst/Unsicherheit/Ungeduld des Menschen und reagiert darauf .

Sei Du stark und sicher,dann hört jedes Pferd (Tier ) auf dich "nach seinen Möglichkeiten"
2010-09-11 06:42:30 UTC
ist denn sicher auszuschliessen, das es sich bei dem jungen pferd nicht vielleicht um einen alten esel handelt? :D


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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